Photographie/Bildmedien


- Die Kamera, ein Tool, die Wirklichkeit selbst “in die Hand zu nehmen."


- Lange Zeit sah ich nur in der analogen Photographie jene spezifische Qualittät, daß ein Abglanz der Wirklichkeit “auf der Schicht eingebrannt ist" und damit eine seltsame Direktheit zu einem bestimmten Moment existiert. (Peter Kubelka “Teil des Ereignisses", aber auch Roland Barthes, der Moment des “Es ist so gewesen", als auch in gewisser Hinsicht Krakauer “die ungeplanten Bildteile") Für fotografische Abbildungen gilt jedoch generell, daß eine bestimmte Direktheit der Aufnahme zum Aufgenommenen eine qualitative Rolle spielt. Die Präsenz des Körpers kann dabei ein wichtiges Bindemittel zwischen Realität und Projektion (Bildfindung) spielen.


- Eine der spannendsten Aspekte der fotografischen Arbeit ist dieses Hinausgehen, in eine Situation, eine Architektur oder in eine persönliche Begegnung, mich selbst, mich mit meinem Körper zu konfrontieren um Aufnahmen zu machen.






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- Es kann auch darum gehen, etwas zu entwerfen, etwas aufzuzeigen, was vielleicht nur in der Potenz vorhanden ist. Nach Vilém Flusser kann ich dies, weil ich mit der Kamera ein philosophisches Werkzeug anwende. (V. Flusser: “Gesten") Die Kamera ist kein einfaches Handwerkzeug sondern ein komplexes Gedankenkonstrukt, ein Apparat. Vilém Flusser nennt diese Fähigkeit, sowohl der philosophischen Anwendung der Kamera, als auch der kritischen Betrachtung deren Produkte, Techno-Imagination. Techno-Imagination könnte man auch als bildbestimmendes philosophisches Zweifeln bezeichnen.


- Daß man mit dem Kameraapparat ein gesellschaftlich brisantes und bestimmendes Zeug in der Hand hält, erfährt man sehr schnell immer dann, wenn man auf Widerstand stößt. Es ist immer wieder erstaunlich wie wenig Abweichung vom “Normalen" es bedarf, um sich Schwierigkeiten beim Fotografieren einzuhandeln. Hier kommen wir sehr schnell auch zur Diskussion der Bildmedien als gesellschaftlich bestimmendes Machtmittel.






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