- Die Photographie ist letztlich ein Bild, das in seiner Entstehung auf Text beruht. Der Text chemisch-optischer Theorie, der die Grundlage für die Erfindung der Photographie war; der kulturell-soziale Text der das Verlangen nach dem Festhalten des direkten Bildes nach der Natur erzeugte; der Text, der die Kameras und Filme und Papiere programmiert, auf bestimmte Weise Bilder aufzuzeichnen; und schlielich der Text, der die optischen Bilder in Zahlen von eins und null und wieder zurck in Bilder verwandelt und deren Manipulation erlaubt.
- Die Bilder, knnen somit gar nicht die Welt direkt kritisieren oder verändern, sondern letztendlich nur die Texte kritisieren, die zu ihrer Erzeugung gefhrt haben.
- Dies kann aber auch zur Herausforderung werden, wenn es nicht darum geht, etwas Vergängliches festhalten zu wollen, sondern darum, etwas neu zu sehen oder zu interpretieren.
- Ein gutes und radikales Beispiel dafr ist der Gebrauch von Bildmedien durch die feministische Performance und Medienkunst, wie auch von Aktivisten der Emanzipationbewegung ethischer Minderheiten. Diese Künstler benutzten oder benutzen die Bildmedien oft in eigenartiger Distanz-Nähe zum eigenen Körper. In einer Weise, da man sagen kann, es geht ihnen nicht darum, die Welt zu kritisieren und verändern, sondern sie neu zu interpretieren. Es geht darum, mit Bildern den Text der Gesellschaft zu verändern. (1/Valie Export, Martha Rossler, Joan Jonas, Birgit Hein, Carolee Schneeman ;2/Trinh Minh-ha, Spike Lee, Jay Rosenblatt, Greta Snider, Graig Baldwin )